Social-Media: Mach den kalten Entzug und rette deine Zeit.

Im letzten Teil deiser kleinen Serie zum Thema Social Media und Zeitmanagement haben wir uns angeschaut, welche neuropsychologischen Mechanismen moderne Social Media Apps in deinem Gehirn triggern, um dich möglichst lange auf der Plattform zu halten. 

Viel Zeit auf Social Media Apps zu verbringen ist einer der größten Gegner von cleverem Zeitmanagement, weil du oft ungeplant mehrere Stunden pro Tag aus dem Fenster wirfst, die eigentlich gerne produktiver genutzt werden wollen.

Wie schaffst du es aber nun von den Social Media Apps loszukommen und deine Zeit selbstbestimmt in die Hand zu nehmen? Gibt es da ein besonderes Zaubermittel oder ein bestimmtes Geheimnis?

Kurz gesagt: Die Antwort lautet nein.

Trotzdem möchte ich dir in diesem Blogpost eine sehr simple und eigentlich offensichtliche Strategie, die bereits vielen Menschen dabei geholfen haben, sich mehr oder weniger schnell das Browsen durch Social Media Feeds abzugewöhnen. Ich hoffe du wirst es für mindestens eine Social Media App ausprobieren, und denk immer daran: Auch wenn du in deiner eigenen Disziplin mal Rückschläge erleben solltest, Erfolg kommt nur durchs kontinuierliche Dran-Bleiben.

Die Strategie: Kalter Entzug.

Die erste Strategie auf dieser Liste, könnte man als kurz und schmerzlos bezeichnen: Lösche einfach alle Social Media Profile, bei denen du das Gefühl hast, dass sie dich zu viel von deiner Zeit kosten. Ich weiß, dass dieser Schritt viel Überwindung kosten kann: Schließlich hast du Stunden und Tage in deine Online-Präsenz investiert und all das zu zerstören wäre doch so eine Verschwendung.

Du kannst die Vergangenheit nicht verändern – Die wahre Verschwendung ist allerdings das was du noch an Zeit in dieses Online-Dasein investieren wirst. Betrachte es mehr als eine Chance, deine wertvolle Zeit vor Konzerngiganten wie Google und Facebook zu schützen. Mehrere Leute aus meinem persönlichen Umfeld sind diesen zuerst dramatisch wirkenden Schritt bereits gegangen inklusive mir selbst, und wenn ich eins gelernt habe ist es folgendes:

Niemand sagt, dass seine Lebensqualität abgenommen hat, seitdem er kein Social Media mehr hat. 

Das einzige was du erleben wirst ist eventuell ein Unwohlsein in den ersten Tagen, das besonders in Situationen spürbar sein wird, in denen du dich ablenken und in die Welt des Swipens flüchten möchtest. Aber dieses gefühl geht schnell vorbei. 

Die Light-Variante dieser Methode ist folgendes: Statt deine Accounts unwiderruflich zu löschen, bieten viele Plattformen auch die Möglichkeit, Social Media Account erst einmal nur temporär zu deaktivieren. So kannst du immer zum Status Quo zurückkehren, solltest du das Gefühl haben, dass es die falsche Lösung war. Hierbei ist aber auch das Rückfallrisiko deutlich höher.

Was dir helfen kann den großen Schritt zu gehen und eine Social-Media Plattform komplett aus deinem Leben zu verbannen ist, eine Pro-Contra-Liste zu erstellen. Auf der Pro Seite sammelst du alle positiven Erlebnisse, die dir im letzten Monat dank dieser Social Media App widerfahren sind. Auf der Contra-Seite wird die Zeit vermerkt, die dich diese Erlebnisse gekostet haben und eventuell auch negative psychische Effekte die du durch übermaßigen Social Media Konsum erlebt hast. Nun machst du im Kopf eine Abwägung: Ist es das ganze Wert? 

5x Lachen über mittelmäßige Memes für 250 Euro – Guter Deal oder?

Wenn dir für die positive Seite vielleicht gerade einmal 3-5 Memes einfallen an die du dich gerne erinnerst, dein Smartphone aber zeigt, dass du im letzten Monat 50 Stunden auf Instagram und Facebook warst, musst du für dich eine Rechnung machen: Wie wertvoll schätzt du deine eigene Zeit ein? Deine Zeit sollte dir selbst mindestens 5 Euro pro Stunde wert sein, selbst der gesetzliche Mindestlohn ist fast doppelt so hoch.

Bei 5 Euro pro Stunde würde deine Zeit des letzten Monats so mindestens 250 Euro wert sein: Überleg dir einfach mal, was du mit der Zeit stattdessen hättest machen können. Hättest du nur die Hälfte der Zeit (25h) für 10 Euro pro Stunde gearbeitet, hättest du in der anderen Hälfte der Zeit 250 Euro ausgeben können. Davon kann man 10 mal jemanden zum Essen einladen, sich 3 neue Outfits kaufen oder ein paar Tage Urlaub auf Malle machen. Und was musstest du dafür opfern: nichts, außer ein bisschen Social Media Konsum, der zuerst ungefährlich und klein wirkt, sich über die Zeit aber zu einer immer größeren Masse anstaut. 

Mir persönlich hat diese kleine Rechnung, in der man seiner Zeit einen bestimmten monetären Wert beimisst extrem geholfen. Deine Zeit ist wertvoll, das ist das Erste, was dir bewusst werden muss. Zeig ein bisschen Selbstrespekt und verkaufe dich nicht unter Wert an deine eigenen Gewohnheiten!

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